GRASS 4.0

Digitalisieren mit v.digit
 

Eine verkürzte Übersetzung des Handbuchs

GRASS 4.0 Map Digitizing: v.digit von Neidig, C. A., Gerdes, D., Kos, C (1991)
 

Simone Stolze

2000




1.       Einleitung.

2.       Vorbereitung.

3.       Die Menüs.

3.1.       Main Menu.

3.2.       Digitize Menu.

3.3.       Edit Menu.

3.4.       Label Menu.

3.5.       Customize Menu.

3.6.       Color Menu.

3.7.       Display Menu.

3.8.       Toolbox Menu.

3.9.       Window Menu.

3.10.     Zoom Menu.

3.11.     Debug Menu.
 


1. Einleitung

Beim Digitalisieren werden analoge Daten in digitale Daten umgewandelt/eingefügt. Dazu werden die relevanten Kartenmerkmale mit Hilfe eines Digitalisiergerätes übertragen. In GRASS wird das Programm v.digit zum Transformieren der Vektordaten benutzt. Das v.digit-Programm setzt sich aus einer Hierarchie von Menüs zusammen, die verschiedene Optionen beinhalten, die zum Digitalisieren, Labeln und Editieren dienen.

2. Vorbereitung

Zuerst muss mit Hilfe des Befehls d.mon der GRASS-Monitor geöffnet werden. Nachdem der Befehl v.digit eingegeben wurde erscheint eine Liste mit verfügbaren Digitalisiergeräten. Das v.digit-Programm arbeitet entweder mit einer Digitalisiermaus oder einem Digitalisierbrett.

Als nächstes ist ein Name für die zu erstellende Vektorkarte einzugeben (digit filename). Dazu kann eine neue Datei angelegt, oder eine bereits existierende Datei modifiziert werden. Wird der Dateiname nicht unter den existierenden Dateien gefunden, nimmt das Programm an, dass eine neue Datei erstellt werden soll und bittet um Bestätigung.

In GRASS ist es nicht möglich Daten in verschiedenen Koordinatensystemen unter einer einzigen Location zu speichern. Ist die Karte noch nicht georeferenziert muss deshalb zuerst das Programm v.support durchgeführt werden.

Als nächstes erscheinen auf dem Bildschirm Informationen über die Vektordatei. Wichtig ist hier nur, dass der entsprechende Maßstab eingetragen wird (z.B. 1:25000). Die schon eingetragenen Koordinaten definieren eine zu digitalisierende Region. Sie werden automatisch von den Koordinaten der Standardregion abgeleitet und eingefügt. Sie sollten überprüfen, ob die Standardregion die Fläche der neuen Vektordatei enthält. Die Daten können zwar auch außerhalb der Standartregion digitalisiert werden, sind dann aber auf dem Bildschirm nicht sichtbar. Die Koordinaten der Standardregion können mit g.region -dp überprüft werden, bevor das v.digit-Programm gestartet wird.

3. Die Menüs

3.1. Main Menu

Das Hauptmenü dient als Ein- und Ausstiegsmenü für alle Funktionen, die mit Vektordateneingaben und -modifikationen in Zusammenhang stehen.Das oberste Feld (TITLE FIELD) zeigt die GRASS-DIGIT Version und den Namen des aktiven Menüs an.

Das AMOUNT DIGITIZED-Feld zeigt den Status des Elements (features) an (lines, areas, sites), dass gerade digitalisiert wird und die Anzahl der Punkte, aus denen sich die Features aufbauen. Dieses Feld erscheint nur im Haupt- und Digitizemenü.

Das OPTION-Feld listet die verfügbaren Funktionen in jedem Menü auf. Im Hauptmenü zeigt es den Status des benutzten Digitalisiergerätes an. Wenn kein Digitalisiergerät selektiert wurde, erscheint in dem Feld Digitizer: Disabled. In diesem Fall ist die Maus aktiv.

Das GLOBAL MENU (unterstes Feld) zeigt weitere Menüs und Optionen an, die noch verfügbar sind. Durch Eingeben des ersten Großbuchstaben des gewünschten Befehls wird dieser aufgerufen. Die Global Menus können nur ausgewählt werden, wenn sie in der aktiven Menuseite erscheinen. Sie leiten bei Aufruf zu Submenüs weiter: Digitize, Edit, Label, Customize, Toolbox, Window.

Zoom, Help und Quit sind keine Menüs.

Zoom: erlaubt zu zoomen oder den Kartenausschnitt in der Vektorkarte weiter zu verschieben (pan).

Help: zeigt eine menüspezifische interaktive Hilfe.

Quit: schließt die aktive v.digit-Sitzung und speichert automatisch alle Arbeiten. Diese Option ist nur im Hauptmenü verfügbar.

Das Sternchen (*) erneuert den Terminalbildschirm.

Das Ausrufungszeichen (!) erneuert den graphischen Bildschirm. Der Bildschirm wird gelöscht und alle digitalisierten Linien werden neu gezeichnet/aufgebaut. Drückt man ESC, wird der Aufbau an diesem Punkt gestoppt und es ist möglich neue Optionen zu nutzen. Das ist besonders für große Dateien sinnvoll, bei denen es ungünstig ist zu warten, bis die ganze Datei wieder angezeigt wird.

3.2. Digitize Menu

Hier findet die eigentliche Eingabe der Vektordaten statt. Dieses Menü ist vom Main-, Edit- und Labelmenü zugänglich.Das Menü besteht aus vier Feldern. Das Feld oben links zeigt an, ob die Maus oder das Digitalisierbrett ausgewählt ist. Bei letzterem wird ebenfalls noch die Herstellermarke angezeigt.

Das Feld AMOUNT DIGITIZED bezieht sich auf die Zahl der lines, areas und sites, die digitalisiert wurden und die Zahl der Punkte, die gebraucht wurden, um das Objekt darzustellen. Die Anzahl wird konstant aktualisiert, um die Veränderungen in den Features, die digitalisiert wurden, wiederzugeben.

Das Feld CURRENT DIGITIZER PARAMS zeigt den Status der zu digitalisierenden Parameter an. Das Digitalisieren kann entweder im Points- oder Streams-Modus stattfinden (s. unten).

Features werden entweder als LINE, AREA EDGE, oder SITE dargestellt. Der aktive Feature ist im Fenster großgeschrieben und in eckige Klammern gesetzt.

Der Auto-Labelparameter ermöglicht, dass den Features während des Digitalisierens ein Wert zugeteilt wird, so dass diese nicht später von Hand eingegeben werden müssen.

Das Feld DIGITIZE OPTIONS enthält folgende Funktionen:

<space> Digitize: aktiviert das Digitalisiergerät.

m - Toggle Mode: wählt zwischen den beiden Modulen (STREAM und POINTS) aus. Bei Verwendung der Maus muss POINT aktiviert werden.

POINT = Im POINT-Modus sammelt das Digitalisiergerät nur Punkte, wenn die <0> gedrückt ist.

STREAM = im STREAM-Modus werden, wenn die <0> einmal gedrückt ist, jedes Mal Punkte bei Bewegung des Cursors automatisch digitalisiert.
 

t - Toggle Type: wählt zwischen den drei Featuretypen aus, die digitalisiert werden können: LINES, AREA EDGE oder SITE.

l - Auto Label: schaltet zwischen der Methode, die für das Labeln benutzt werden soll, umher. Die Standardeinstellung ist DISABLED (OFF), wodurch die Features mit Hilfe des LABEL MENUs gelabelt werden müssen. Schaltet man auf ON um kann ein Wert für Linienfeatures angegeben werden, der dann automatisch beim Digitalisieren zugefügt wird.

3.3. Edit Menu

Das Edit Menu wird für Veränderungen von Vektordateien benutzt, die digitalisiert, oder aus anderen Quellen importiert wurden.r - Remove Line: entfernt eine vorher digitalisierte Linie. Wählen Sie die Linie aus und akzeptieren Sie sie, damit wird die Linie gelöscht. Diese Option lässt sich beliebig oft wiederholen.

i - Remove a Site: entfernt einen vorher digitalisierten Punkt. Wählen Sie den Punkt aus und akzeptieren Sie ihn, damit wird der Punkt gelöscht. Diese Option lässt sich beliebig oft wiederholen.

s - Snap Line to Node: manuelle Prozedur, um zwei getrennte Linien anhand ihrer Knoten (nodes) zu einer zu verbinden (join/snap). Zuerst muss eine Linie und ein Knoten ausgewählt werden und danach der Knoten, der mit dem eben selektierten Knoten verbunden werden soll. Diese Option lässt sich beliebig oft wiederholen.

Das Snappen von benachbarten Knoten, um Linienabschnitte zu verbinden, ist das meist verwendete Verfahren im Edit Menu. Mit dieser Funktion sollte man jedoch vorsichtig umgehen, da es die Linienstruktur radikal verändern kann, wenn die Knoten, die gesnappt werden sollen, zu weit von einander entfernt liegen. Bevor das Edit Menu benutzt wird,  kann man sich die digitalisierten Daten auf dem Monitor anzeigen lassen und nach möglichen Digitalisierfehlern suchen.

b - Break a Line: teilt eine durchgehende Linie in zwei neue Abschnitte und fügt einen Knoten an der gekennzeichneten Stelle ein. Diese Option lässt sich beliebig oft wiederholen.

m - Move a Point: positioniert einen Punkt in einer Linie. Diese Option erlaubt nicht das Bewegen eines Knotens am Ende einer Linie, nur die Stützpunkte innerhalb der Linie können bewegt werden. Man kann sich die Punkte vorher anzeigen lassen mit der Option n - Show Points in Lines im Window Menu, bevor man sie bewegt.

d - Display Nodes w/in Map Threshold: zeigt Knoten innerhalb der gegebenen Distanz an, die anfänglich für die Sitzung berechnet wurde. Dieser Befehl wird benutzt, um zu überprüfen, ob Knoten von verschiedenen Linien eng genug aneinander liegen, um sie miteinander zu verbinden. Das ist wichtig, falls Knoten automatisch gesnappt werden soll während v.support. Der Schwellenwert kann vergrößert, aber nicht verkleinert werden.

t - Re-type a Line (Area/Line): ändert den Linientyp zwischen Linien und Flächengrenzen. Nach Veränderung wechselt die Farbe des Features, was anzeigt, dass sich die Topologie verändert hat. Diese Option lässt sich beliebig oft wiederholen.

R - Remove BLOCK of Lines: markiert eine Gruppe von Linien, die entfernt werden sollen, dadurch ist es nicht nötig, jede einzeln mit der r-Option zu löschen. Mit Hilfe der Maus ist dazu eine Box um das Gebiet zu ziehen, wo sich ein Block mit Linien befindet, die gelöscht werden sollen. Wählen und akzeptieren Sie den Bereich. Das Programm bittet um Bestätigung, bevor die Linien in der Box gelöscht werden. Gehen Sie vorsichtig mit dem Befehl um!

3.4. Label Menu

Beim labeling wird den digitalisierten Elementen (features) ein Attributwert zugewiesen. Labels können nur positive oder negative Zahlen haben, keine alphanumerischen- oder Dezimalzahlen. Der Wert 0 (Null) ist für die Kategorie no data reserviert. Textattribute werden mit v.support zugewiesen.Es ist nicht nötig, ein Feature zu unlabeln, bevor es einen neuen Label bekommt; der neue Attributwert kann durch Eingabe eines neuen Wertes einfach überschrieben werden.

a - Label Areas: weist einer Fläche einen Attributwert zu. Geben Sie den Attributwert ein. Wählen Sie mit dem Pointer (Zeiger) die entsprechende Fläche aus, setzten Sie den Labelpunkt und akzeptieren Sie ihn. Als nächstes muss mit Hilfe des Pointer eine Grenzlinie ausgewählt und akzeptiert werden, die die Fläche definiert. Danach wird die Grenzlinie gelb hervorgerufen. Hier kann es zu Problemen kommen, wenn offene Knoten, Slivers oder Overshoots vorkommen. In dem Fall muss der Fehler erst behoben werden.

l - Labeling Lines: weist einer Linie einen Attributwert zu. Geben Sie zuerst den Attributwert nach der Bereitschaftsmeldung ein. Wählen Sie danach die zu labelnde Linie aus und akzeptieren Sie sie. Es erscheint kein Wert neben der Linie, es sei denn, sie ändern die Einstellung im Customize Menu. Das Labeln kann mit dem gleichen Wert so oft wie nötig wiederholt werden.

s - Label Sites: weist einem Punkt einen Attributwert zu. Geben Sie zuerst den Attributwert nach der Bereitschaftsmeldung ein. Wählen Sie danach den zu labelnden Punkt mit der linken Maustaste aus und akzeptiere Sie ihn mit der rechten Maustaste. Es erscheint kein Wert neben dem Punkt, es sei denn Sie ändern die Einstellung im Customize Menu. Das Labeln kann mit dem gleichen Wert so oft wie nötig wiederholt werden.

A - Un-Label Areas: entfernt einen Attributwert einer Fläche oder Flächengruppe. Wählen Sie dazu die Fläche mit dem Pointer aus und akzeptieren Sie sie. Als nächstes muss eine Grenzlinie der Fläche ausgewählt und akzeptiert werden. Die Flächenmarkierung oder der Labelpunkt im Polygon wird verschwinden. Diese Option lässt sich beliebig oft wiederholen.

L - Un-Label Lines: entfernt einen Wert einer Linie oder einer Liniengruppe. Wählen Sie die entsprechende Linie mit dem Pointer aus und akzeptieren Sie sie.

S - Un-Label Sites: entfernt den Wert eines Punktes oder einer Punktgruppe. Wählen Sie mit dem Pointer die entsprechenden Punkte aus und akzeptieren Sie sie. Farbe ändert sich. Diese Option lässt sich beliebig oft wiederholen.

B - Bulk Label Remaining Lines: labelt jede Linie, die noch nicht gelabelt ist (diese Option kann nicht für Flächenlinien verwendet werden). Dazu muss der Attributwert nach der Bereitschaftsmeldung eingegeben werden. Beim Durchführen des Labelns wird sich die Farbe der Linien ändern. Diese Option ist geeignet um eine große Anzahl von Linienfeatures zu labeln, die die gleiche Wertkategorie haben.

h - Highlight Lines of Category #: geben Sie den Attributwert nach der Bereitschaftsmeldung ein. Die Linien mit dem entsprechenden Attributwert werden gelb hervorgehoben.

d - Display Areas of Category #: geben Sie den Attributwert nach der Bereitschaftsmeldung ein. Die Flächen mit dem entsprechenden Attributwert werden gelb hervorgehoben.

m - Label Multiple Lines: labelt Linienabschnitte, die miteinander verbunden sind (z.B. Verbindung durch gesnappte Knoten). Geben Sie dazu nach der Bereitschaftsmeldung den Attributwert ein. Wählen Sie mit dem Pointer die Linie aus, die gelabelt werden soll. Das Programm hebt die verbundenen Linien hervor und fragt nach, ob diese korrekt sind. Die Linien wechseln beim Akzeptieren die Farbe. Diese Option ist geeignet, um eine große Anzahl von miteinander verbundenen Linien zu labeln, die den gleichen Attributwert besitzen.

M - Un-Label Multiple Lines: entfernt Labels von Linienabschnitten, die miteinander verbunden sind. Wählen Sie mit dem Pointer eine Linie aus. Das Programm hebt die verbundenen Linie hervor und bittet um Bestätigung dieser Linien. Bei Bestätigung ändert sich die Farbe der Linien. Achtung: Das Programm unterscheidet bei den Linien nicht zwischen verschiedenen Attributwerten.

c - Label Contours: diese Option ermöglicht das schnelle Labeln von Grenzliniendaten, so dass nicht jede Intervalllinie einzeln gelabelt werden muss. Dazu muss zuerst eine Konturlinie selektiert werden (siehe i). Man wird aufgefordert, eine Startlinie auszuwählen und zu akzeptieren sowie einen dazugehörigen Höhenwert. Danach muss eine Endlinie mit dazugehörigem Höhenwert selektiert werden. Der Höhenwert und das Intervall müssen exakt zusammenpassen.

Beispiel: Es sollen 5 Linien gelabelt werden, das Konturintervall betrage 5. Die erste Linie hat einen Wert von 250, damit muss die letzte Linie einen Wert von 270 besitzen.

i - Contour Intervall: <5> : selektiert einen Intervall um Konturlinien zu labeln. Das Intervall kann jede Einheit besitzen (1,2,4,5,10 ...). Die Standardeinstellung ist 5. Sie sollten sich der Daten der Originalkarte bewusst sein.

3.5. Customize Menu

Das Menu enthält Optionen um bestimmte Eingaben- und Anzeigeparameter während der Digitalisiersitzung zu ändern.d - Set Digitizing Threshold: setzt den Raum zwischen zwei gesammelten Punkten beim Digitalisieren fest, der noch mindestens verbleiben soll.

s - Set Snapping Threshold: setzt einen Wert fest, unterhalb dessen zwei benachbarte Knoten zu einem Knoten zusammengefasst werden.

Der digitizer threshold und der snapping threshold müssen nicht den gleichen Wert haben. Der threshold Wert hängt von der Auflösung, Genauigkeit der Karte und der gewünschten Genauigkeit der digitalisierten Karte ab.

b - Toggle BEEP: hier kann ausgewählt werden, ob ein Signal zu hören sein soll während des Digitalisierens. Es gibt viele Funktionen in v.digit, die ein Signal erzeugen, um ihre Aktivierung anzuzeigen.

a - Toggle Auto Window: wenn der größte Teil einer zu labelnden Fläche außerhalb des Fensters liegt, kann das Arbeitsfenster verstellt werden, um automatisch mehr von diesem Flächenfeature zu umfassen. Diese Option ist nur zum Labeln von Flächen benutzbar.

w - Toggle Windowing Device: Auswahl des Cursors oder der Maus, welche für das windowing Fenster benutzt werden. Bei Auswahl des Cursors ist es zu empfehlen, für die Submenüs die Maus auszuwählen. Wenn kein Digitalisiergerät ausgewählt wurde, ist nur die Mausbenutzung verfügbar.

p - Toggle Point Device: Auswahl des Cursors oder der Maus als Eingabegerät. Wenn kein Digitalisiergerät ausgewählt wurde, ist nur die Maus verfügbar. Im Hauptmenü steht dann unter Options Digitizer: Disabled.

d - Toggle Digitize Device: auswahl des Cursors oder der Maus als Digitalisiergerät. Der Cursor wird in der Regel für die Eingabe der Vektordaten verwendet. Zum Ändern der Daten ist es einfacher die Maus zu verwenden. Wurde kein Digitalisiergerät ausgewählt, ist nur die Maus verfügbar.

O - Select an Overlay Map: Aufruf einer Vektorkarte, die über eine andere, sich im Hintergrund befindende Vektorkarte gelegt wird. Es können mehrere Vektorkarten übereinander gelegt werden. Wenn die redraw Option nicht ausgewählt wurde und das Arbeitsfenster gewechselt wurde, werden alle Überlagerungsvektoren ausgewählt. Die Reihenfolge, in der die Vektorkarten ausgewählt werden, ist wichtig. Die zweite Vektorkarte ersetzt die erste. Wird das Arbeitsfenster geändert /gewechselt wird die zuletzt ausgewählte Vektorkarte, in dem neuen Fenster angezeigt.

B - Select a Backdrop CELL Map: hinterlegt eine Rasterkarte einer aktiven Vektordatei. Dies ist nützlich, um einen Bezug beim Digitalisieren zu haben. Die Reihenfolge bei der Auswahl einer Rasterkarte entspricht der bei einer Vektorkarte (s. O.).

Es ist noch zu beachten, dass die Farbtabelle für die Rasterkarte die Verktor-overlaykarte verdecken kann, wenn die Overlay-Farbe nicht geändert wird (Colour Menu).

L - Select a Label Map: nicht verfügbar.

D - Enter Display Options Menu: greift auf das Display Menu zurück, um die Anzeigeparameter der erscheinenden Features auf dem graphische Bildschirm zu verändern. Der Zugang ist nur über dieses Menü möglich.

C - Enter Color Options Menu: greift auf Color Menu zurück, um die Farbparameter der erscheinenden Features auf dem graphischen Bildschirm zu verändern. Der Zugang ist nur über dieses Menü möglich.

3.6. Color Menu

Die Features sind in v.digit zum leichteren Identifizieren farbkodiert. Das Color Menu kann nur über das Customize Menu erreicht werden.Die Farben können durch das Umschalten des entsprechenden Schlüssels verändert werden. Durch Eingeben eines a wird die Farbe für Flächen geändert. Es gibt 12 Farben zur Auswahl.

Die ersten sechs Optionen (a - S) erklären sich von selbst.

1 - Nodes w/ 1 Line: Knoten, die die Endpunkte von unverbundenen Linienabschnitten darstellen sind offen (unsnapped). (Mit Linien sind in dem Fall auch Flächenlinien gemeint). Standard-Farbkodierung = grün.

2 Nodes w/ 2 or more Lines: Knoten auf Schnittpunkten von zwei oder mehreren Linienabschnitten sollten geschlossen (gesnapped) sein. Standard-Farbkodierung = rot

v.digit unterscheidet zwischen Knoten, die offene oder geschlossene Linien repräsentieren. Das ist wichtig, falls in Vektorkarten Flächenfeatures dargestellt werden, die in Rasterkarten konvertiert werden sollen.

h - Highlight: viele Funktionen dienen in v.digit der Hervorhebung. Die Standardfarbe dafür ist gelb.

B - Background: ändert das Hintergrundfarbfeld, auf dem die Vektorlinien dargestellt werden. Standard-Farbkodierung = schwarz

O - Overlay Map: wählt die Farbe für die Vektordateien aus, die als Überlagerungsbezug für die zu digitalisierende Karte dienen.

r - Reset Defaults: stellt die Standardfarben wieder auf Originalwert ein, wenn diese während der Digitalisiersitzung verändert wurden. Durch Beenden der Sitzung wird die Originalfarbe automatisch wieder auf Standardwert eingestellt, so dass die Farbe jedes mal wieder neu geändert werden muss, falls erwünscht.

3.7. Display Menu

Dieses Menü enthält Optionen, um die angezeigten Parameter der erscheinenden Features auf dem graphischen Bildschirm zu verändern. Dieses Menü kann nur über das Customize Menu erreicht werden. Die Optionen können nur ON oder OFF geschaltet werden. Nach Beenden einer Sitzung wird automatisch wieder die Standardsituation eingestellt.a - Area Labels: ist normalerweise auf OFF eingestellt, um ein Durcheinander auf dem Bildschirm zu verhindern, wenn viele Features angezeigt werden. Bei ON werden die, den Labelflächen zugewiesenen Attributwerte angezeigt: Diese Einstellung wird fürs Digitalisieren, Labeln und Bearbeiten der Flächen empfohlen.

l - Line Labels: ist normalerweise auf OFF eingestellt, um ein Durcheinander auf dem Bildschirm zu verhindern, wenn viele Features angezeigt werden. Bei ON werden die, den Labellinien zugewiesenen Attributwerte angezeigt: Diese Einstellung wird fürs Digitalisieren, Labeln und Bearbeiten der Flächen empfohlen.

s - Site Labels: ist normalerweise auf OFF eingestellt, um ein Durcheinander auf dem Bildschirm zu verhindern, wenn viele Features angezeigt werden. Bei ON werden die, den Labelpunkten zugewiesenen Attributwerte angezeigt: Diese Einstellung wird fürs Digitalisieren, Labeln und Bearbeiten der Flächen empfohlen.

m - Area Markers: zeigt die Flächenmarkierung einer Labelfläche an, welche durch einen Punkt repräsentiert wird. Die Markierung ist eine wirkliche Punktlocation in der Fläche des Polygons, wo ein Textattribut platziert wurde. Dieser Punkt dient hier nur als visueller Bezug, hat jedoch im Hinblick auf die Featuretopologie eine Bedeutung. Der Area Marker kann auf OFF gestellt werden, wenn zusätzliche Featurelabels der Karte hinzugefügt werden, um noch den Überblick zu bewahren.

A - Area Border lines: in der OFF-Stellung werden die Flächenlinien grau dargestellt, unabhängig ob die Linien gelabelt sind oder nicht. In der ON-Stellung werden die gelabelten Flächenlinien orange dargestellt. Die letztere Einstellung wird beim Digitalisieren, Labeln und Bearbeiten empfohlen.

L - Labeled lines: zeigt gelabelte Linien in pink und ungelabelte Linien in blau an. In OFF-Stellung werden alle Linien in blau angezeigt (nicht zu empfehlen). Linien von Flächen bleiben unbeeinflusst (weiß).

i - Lines: ungelabelte Linien werden in blau angezeigt, gelabelte Linien in pink und Flächenlinien in grau. In OFF-Stellung erscheinen nur gelabelte Linien und Flächenlinien auf dem Bildschirm (pink). Ungelabelte Linien erscheinen gar nicht.

s - Sites: gelabelte Punkte erscheinen in aqua und ungelabelte Punkte in grün. In OFF-Stellung werden die Punkte nur durch einen roten Knoten dargestellt. Die OFF-Stellung eignet sich nicht, um ein Durcheinander zu vermeiden mit Knoten auf Liniensegmenten und unechten fließenden Knoten.

n - Nodes: Knoten werden als Punkte dargestellt. Offene Knoten werden in grün dargestellt, während geschlossene rot sind. In OFF-Stellung erscheinen gar keine Knoten (nicht zu empfehlen).

p - Points in Lines: ist normalerweise auf OFF gestellt, um ein Durcheinander an Knoten zu vermeiden. In ON-Stellung erscheinen alle Punkte, die eine Linie beschreiben, also nicht nur Knoten. Die Punkte haben die gleiche Farbe wie die Knoten, d.h. rot bei gesnappten Linien und grün bei ungesnappten Linien. Wenn eine Linie sowohl aus gesnappten als auch ungesnappten Abschnitten besteht, werden alle Punkte in grün dargestellt. Die ON-Stellung ist manchmal bei breaking oder snapping nützlich.

r - Reset Defaults. bei allen Optionen wird der jeweilige Standardwert wieder eingestellt.

q - Returns from whence we came: kehrt zu Customize Menu zurück und erneuert die Anzeige auf dem  Bildschirm, falls Parameter geändert wurden.

3.8. Toolbox Menu

Dieses Menü stellt Hilfsprogramme zur Verfügung, die beim Diagnostizieren von Problemen helfen können.w - Write out session: sichert alle Ergebnisse, die während der Digitalisiersitzung erarbeitet wurden. Bei sehr langen Sitzung sollte diese Option regelmäßig zwischendurch durchgeführt werden, um einen Datenverlust infolge eines Stromausfalls, Systemabsturzes usw. zu vermeiden.

R - Register map: erlaubt eine oder mehrere Karten auf dem Digitalisierbrett zu registrieren (Passpunkte setzten), ohne v.digit beenden zu müssen. Das ist praktisch, wenn die zu digitalisierende Karte aus mehreren Karten zusammengesetzt ist. Beim Benutzen der Maus zum Digitalisieren ist diese Funktion nicht verfügbar.

B - Built Neat Line: verbindet Punkte, die zum Registrieren einer Karte nötig sind. Die Linien erstellen eine Box oder neat line um das entsprechende Gebiet und dienen als gerade Grenze, die Linien verbinden kann. Die Box dient außerdem einem visuellen Zweck, d.h. dem Hervorheben dieses Gebietes. Beim Benutzen der Maus zum Digitalisieren ist diese Funktion nicht verfügbar.

u - Display Unlabeled Areas: hebt ungelabelte Polygone gelb hervor. Diese Option läuft nur nach dem Durchlauf des v.support oder v.import Programms korrekt, weil das v.digit Programm Polygone nicht erkennen kann, bevor ihre räumliche Topologie mit dem v.support Befehl aufgebaut worden ist. Für komplexe Features kann es hilfreich sein, zuerst die Clear Window-Funktion zu benutzen, bevor diese Option ausgewählt wird.

o - Display Open Area Lines: findet Flächen, die nicht korrekt gelabelt wurden, weil einige ungesnappte Knoten vorhanden sind, wodurch die Polygone nicht ausgewählt werden konnten. Flächenlinien von ungelabelten Polygonen sind gelb hervorgehoben. Es ist zu empfehlen, dass diese Funktion erst nach dem labeln aller Flächen und nach Durchführen des v.support-Programms durchgeführt wird.

d - Display Duplicate Lines: hebt Linien hervor, die zufälligerweise doppelt digitalisiert wurden.

n - Display Node Lines: hebt Linien hervor, die mit einem bestimmten Knoten verbunden sind. Diese Funktion ist nützlich, um zwei gleichzeitig auftretende Probleme zu beseitigen: overshoots und doppelt digitalisierte Linien.

i - Display Islands: hebt Inseln hervor, oder Flächenpolygone die völlig eingebettet oder eingeschlossen sind innerhalb anderer Polygone. Diese Option ist nützlich beim Lokalisieren von Seen, Bodentypen usw.

3.9. Window Menu

Dieses Menü stellt Optionen zur Verfügung um die graphischen Bildschirmparameter zu ändern und um die Richtigkeit und Vollständigkeit der digitalisierten Features zu kontrollieren.Viele dieser Optionen sind die gleichen wie die im Label- oder Toolbox Menu. Die Optionen a - S sollten aus den anderen Menüs bekannt sein.

n - Nodes: markiert die Knoten (Linienendpunkte) unabhängig, ob sie geschlossen (rot) oder offen (grün) sind. Diese Option ist nützlich zum Lokalisieren von Problemknoten, wenn man versucht zu labeln oder Polygone zu erstellen.

W - Define New Window: startet einen interaktiven Vorgang, um ein neues Digitalisierfenster zu definieren. Die Optionen sind zoom in/ zoom out und pan.

c - Display Scale: erzeugt einen Balken-Maßstab in der unteren linken Ecke des aktiven Fensters. Es ist ein metrischer Maßstab.

C - Clear Window: löscht den Inhalt des graphischen Bildschirms. Benutzen Sie diese Option, bevor die zu untersuchenden Features angezeigt werden. Diese Option ist nützlich, um ungesnappte Knoten, fehlgeleitete Linien und ungelabelte Flächen etc. zu lokalisieren.

w - Where Am I: aktiviert den Pointer um die Lage zu finden. Die Koordinaten werden im Hauptmenü angezeigt.

O - Display Overlay Map: ändert die Hintergrundvektorkarte, um sie als Referenz zu benutzen. Diese Option ist nur verfügbar, wenn vorher eine Vektor-overlay-karte ausgewählt wurde.

B -Display Background CELL Map: ändert die Hintergrundrasterkarte, um sie als Referenz zu benutzen. Diese Option ist nur verfügbar, wenn vorher eine Rasterhintergrundkarte ausgewählt wurde.

3.10. Zoom Menu

Diese Option stellt eine Anzahl von Hilfen zur Verfügung, die es ermöglichen, sich durch die Vektordatei zu bewegen und innerhalb bestimmter Features umher zu zoomen und zu pannen.

3.11. Debug Menu

Das Debug Menu ist zum Finden von Featureinformationen nützlich. Dabei bezieht man sich auf die internen topologischen Strukturen. Das Menü kann von allen v.digit Menüs durch Eingeben der Minus Taste (-) erreicht werden.Bei der Benutzung des Befehls v.support oder v.import kann eine Warnung erscheinen, dass duplizierte Labels für eine Linie oder Fläche gefunden wurden. Dieser Fehler kann durch zwei Dinge verursacht werden: entweder gibt es tatsächlich duplizierte lables in der Datei oder ein Labelpunkt von einer nahen Fläche oder Linie wurde fälschlicher Weise als dazugehörig interpretiert. Der erste Fehler ist nur problematisch, wenn der Attributtext für das Feature nicht der selbe ist. In diesem Fall muss entschieden werden, welcher der Labelpunkte der korrekte ist und welcher entfernt werden muss. Im letzteren Fall ist die Lösung genau so einfach wie das Verschieben der Labelmarkerposition mit LABEL MENU.

l - Display Line Info:                 Line# Category:2

                                               # 8: N1  8 N2  9  Left  0 Right  0

                                               Att  13 (index  8)  Category 2  X 499230.058  Y 3439067.953

Diese Angaben beziehen sich auf die internen Koordinaten, die die räumliche Topologie der Linien definieren. # 8 meint , dass es die achte Linie war, die in der Reihenfolge digitalisiert wurde. Es ist das 13te gelabelte Feature sowie die Koordinaten von Knoten 8. Die linken und rechten Felder beziehen sich auf die Flächenbezeichnung. Wenn die Linie nicht zu einer Fläche gehört, ist der Wert = 0.

Bei L - Find Line erscheint folgendes:

                                               Enter <CR> for next line, # of desired line, <q> quit:

                                               #  1: N1  1 N2  1 Left  0 Right  0

                                               Line ist not labeled

                                               total lines: 31

In diesem Beispiel gibt es 31 Linienfeatures in dieser Vektorkarte. Option N und A sehen ähnlich aus.

I - Find Isle: hebt Inselpolygone hervor und beschreibt die Linien, die diese definieren.

d - Display Node-Lines: siehe Display Node lines im Toolbox Menu.

Nachdem das Problemfeature lokalisiert wurde, kann es mit Hilfe des Edit- oder Label Menus entfernt oder verändert werden.


Simone Stolze